Der Bewertungsstichtag ist das Datum, auf das sich eine Immobilienbewertung bezieht. Es ist der Zeitpunkt, zu dem der Wert einer Immobilie festgestellt wird. Der Bewertungsstichtag spielt eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des Verkehrswertes oder Marktwertes einer Immobilie für verschiedene Zwecke wie Verkauf, Kauf, Besteuerung oder für bilanzielle Bewertungen.
Bedeutung im Immobilienbereich:
- Marktwertbestimmung: Der Bewertungsstichtag ist maßgeblich für die Bestimmung des aktuellen Marktwertes einer Immobilie.
- Zeitpunktbezogene Bewertung: Er ermöglicht eine genaue und faire Bewertung, die aktuelle Marktbedingungen und -entwicklungen berücksichtigt.
Anwendungsbereiche:
- Transaktionen: Bei Kauf- oder Verkaufsentscheidungen, um den angemessenen Preis einer Immobilie zu bestimmen.
- Finanzierung und Kreditvergabe: Für die Ermittlung des Beleihungswertes bei der Immobilienfinanzierung.
- Steuerliche Bewertung: Für die Ermittlung des steuerlichen Wertes, z.B. bei der Erbschafts- oder Schenkungssteuer.
- Bilanzierung: In der Unternehmensbilanzierung zur Bewertung von Immobilienvermögen.
Festlegung des Bewertungsstichtags:
- Der Bewertungsstichtag wird je nach Bewertungszweck festgelegt und sollte in Bewertungsgutachten klar angegeben sein.
- In der Regel ist der Bewertungsstichtag der Tag, an dem die Bewertung durchgeführt oder in Auftrag gegeben wird.
Einflussfaktoren auf die Bewertung:
- Marktentwicklung: Veränderungen auf dem Immobilienmarkt, die zwischen dem Bewertungsstichtag und dem aktuellen Datum liegen.
- Zustand der Immobilie: Veränderungen am Zustand oder an der Nutzbarkeit der Immobilie seit dem Bewertungsstichtag.
- Rechtliche Veränderungen: Änderungen in der Gesetzgebung oder in den baurechtlichen Vorschriften.
Der Bewertungsstichtag ist ein wesentlicher Bestandteil der Immobilienbewertung. Er sorgt für eine zeitpunktbezogene, objektive und marktgerechte Bewertung und bildet die Grundlage für finanzielle, steuerliche und bilanzielle Entscheidungen im Immobilienbereich.