Die lineare Wertminderung bezeichnet in der Immobilienbewertung eine Methode zur Berechnung des Wertverlustes einer Immobilie über die Zeit. Diese Methode geht davon aus, dass der Wertverlust gleichmäßig über die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes erfolgt. Die lineare Wertminderung wird oft zur Ermittlung des Restwerts oder Verkehrswerts einer Immobilie angewendet.
Berechnung:
Bei der linearen Wertminderung wird ein konstanter Abschreibungssatz pro Jahr verwendet. Die jährliche Abschreibung ergibt sich aus den ursprünglichen Herstellungskosten der Immobilie geteilt durch die angenommene Nutzungsdauer. Der Restwert der Immobilie wird dann berechnet, indem der kumulierte Wertverlust vom ursprünglichen Wert abgezogen wird.
Formel:
Jährliche Abschreibung=HerstellungskostenNutzungsdauer Restwert=Herstellungskosten−(Jährliche Abschreibung×Alter des Gebäudes)
Nutzungsdauer:
Die angenommene Nutzungsdauer variiert je nach Gebäudeart und -qualität. Für Wohngebäude liegt sie in der Regel zwischen 50 und 80 Jahren.
Anwendungsbereiche:
- Immobilienbewertung: Insbesondere bei älteren Gebäuden zur Ermittlung des aktuellen Marktwerts.
- Steuerliche Abschreibung: Für die Berechnung der Abschreibungen für steuerliche Zwecke.
- Investitionsentscheidungen: Zur Bewertung der Rentabilität von Immobilieninvestitionen.
Vor- und Nachteile:
- Vorteile: Einfachheit und Klarheit in der Berechnung, leicht nachvollziehbar.
- Nachteile: Kann realen Wertverlust bei ungleichmäßiger Abnutzung oder bei außergewöhnlichen Wertsteigerungen durch Modernisierungen nicht genau abbilden.
Bedeutung für Immobilienbesitzer und -käufer:
Die lineare Wertminderung gibt Immobilienbesitzern und potenziellen Käufern ein Werkzeug an die Hand, um den Wertverlust und damit den aktuellen Wert einer Immobilie zu schätzen. Sie dient als Orientierungshilfe für Kauf-, Verkaufs- oder Investitionsentscheidungen.